Entrepreneurship sei keine Erfindung der Neuzeit meinten die beiden Referenten vor ca. 30 Interessierten. Unternehmertum gab es schon im 18. und 19. Jahrhundert in den Alpen. Und mit dem wachsenden Tourismus stellten sich findige Pioniere die Frage, wohin mit all den Leuten in den Bergen?
Professor René Zeier und Rechtsanwältin Isabelle Oehri zeigten dies an den Beispielen des Rigi Kulm und des Bürgenstock Resorts auf dem Bürgenberg auf. Auch damals wurde schon mittels «Crowdfunding» eine Idee realisiert. Nur nannte man es da noch nicht so.
Seit dieser Zeit gab es immer wieder Pioniere wie Dätwyler in Altdorf oder die Jungfraubahnen, die als innovative Unternehmen Arbeitsplätze und vieles Mehr boten. Durch die Erschliessung der Wasserkraft erzeugten sie auch noch die notwendige Energie selbst.
Ebenfalls gute Beispiele seien die Klöster, die schon früh als Bildungsstätte wirkten oder die Heilstätte Davos, die den Kampf gegen Tuberkulose aufnahm. Diese Unternehmer hätten alle eine innovative Vision, die sie auch wirtschaftlich umsetzten.
In der Folge präsentierten Zeier und Oehri einige spannende Ansätze, wie dem Strukturwandel in der Industrie, der sinkenden Wettbewerbsfähigkeit und Bevölkerungszahlen in den ländlichen Regionen entgegengewirkt werden könnte: Hotelservice für Ferienwohnungs-Bewohner, steuerliche Anreize für FeWo-Besitzer zum Wohnsitzwechsel, Mountain-Office-Möglichkeiten, öV mit Rufbus, die Schaffung eines Regionalparks, Innovation-Camps von Hochschulen in den Alpen und einige mehr.
Bei allen Projekten sei eine ganzheitliche Betrachtungsweise und Nachhaltigkeit sehr wichtig. Und wie die Beispiele aus vergangenen Zeiten zeigen, es brauche innovative Personen, die ihr Projekt engagiert vorantreiben, viel Ausdauer beweisen und möglichst viele Personen als Unterstützer in ihr Boot holen.