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Rückblick: Digitalisierung in der Landwirtschaft

Die Landwirtschaft sei im Umbruch, konstatierte Dr. Thomas Anken von Agroscope zu Beginn seines Referates vom vergangenen Donnerstag im Herrenhaus Grafenort. Oft fehle es aber noch an Visionen, man verharre zu sehr im Hier und Jetzt und nutze die Chancen der Digitalisierung viel zu wenig.

Dass es im Berggebiet schwieriger sei, autonome mobile System einzusetzen, bestätigten die Referenten einhellig. Dennoch sei aktuell mit «Amea» ein vielversprechender Prototyp, als selbstfahrender Mäher für Hänge in der Versuchsphase, erläuterte Markus Rombach von Agridea. Dieser könne an steilen Borten und auf den Alpen eingesetzt werden, womit der ansteigenden Verbuschung Einhalt geboten werde. Zudem spare man damit Zeit und die Unfallgefahr im steilen Gelände entfalle. Aktuell müsse er aber noch unter Aufsicht fahren und die Investitionskosten seien sehr hoch. Hingegen sei die Blackenbehandlung entweder mit Herbiziden oder bei Bio-Höfen mit einem Heisswasserverfahren inzwischen mit einer Treffsicherheit von 85 % sehr erfolgreich im Einsatz. Viele Lohnunternehmen hätten bereits ausgezeichnete Erfahrung mit den Ecorobotix Fahrzeugen gemacht.

Herdenschutz mit Alptracker

Daniel Mettler, Agridea, erläuterte den langen Entwicklungsweg der Alptracker. So könnten via einer App von zu Hause aus die Tiere auf der Alp überwacht werden. Grosse Schwierigkeiten verursache die mangelnde Netzabdeckung in den Bergen. Denn Swisscom decke nur 97 % der Schweiz ab. Und viele Tiere, die mit dem Alptracker versehen seien, bewegten sich in den restlichen 3 %. Das heisse, man müsse selbst Antennen aufstellen. Diese müssten wettersicher sein, leicht zugänglich für Wartungen und trotzdem an einem Ort, wo sie die Funklöcher ausfüllen. Inzwischen sei das System aber erfolgreich in zahlreichen Alpen in der Schweiz im Einsatz.

Zukunftsvisionen

In der Folge wurde über künftige Projekte diskutiert. Etwa einen Zaunroboter, der herausfinde, wo der Strom fehle oder Herdeschutz mittels Drohnen. Die Ideen lägen vor, aber das Interesse von Nutzerinnen und Nutzern müsse da sein. Es brauche dazu eine Portion Technikaffinität, um das Ganze zu bewirtschaften und aus den Daten die richtigen Schlüsse zu ziehen. Handicap bei Bergbetrieben sei sicher die kleine Betriebsgrösse. Denn Kosten und Nutzen müssten sich die Waage halten.
Leider fehlten an diesem Abend vor allem Vertreterinnen und Vertreter aus der Landwirtschaft. Sei es, weil sie das letzte Emd noch einbringen wollten oder um die Arbeiten auf der Alp abzuschliessen. Die Vorsteher der Landwirtschaftsämter von Obwalden, Nidwalden, Schwyz und Uri zeigten ihr Interesse deutlich. Vielleicht erfolge von dieser Seite her bald ein Innovations-Weckruf zuhanden der Bäuerinnen und Bauern?

Impressionen

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