Mehr als 120 Interessierte drängten sich am 16. Januar 2020 um 20 Uhr im Engelsaal in Engelberg an der ersten Informationsveranstaltung der Stiftung Lebensraum Gebirge.
Talammann Alex Höchli meinte in seiner Begrüssung, dass das Projekt «Klima und Wandel im Gebirge» in die richtige Zeit falle.
Der Stiftungsratspräsident Dr. Dominik Galliker erläuterte die Beweggründe für diese Initiative. Er appellierte an das Publikum, dass nur gemeinsam etwas bewirkt werden könne und es deshalb wichtig sei, dass alle sich engagieren.
Die Podiumsteilnehmer, der Obwaldner Landammann Dr. Josef Hess, alt-Kantonsrat Werner Matter, Thomas Küng als CEO der Brunni-Bahnen und die Bergbäuerin Marta Scheuber, sprachen zuerst über ihre eigenen Erkenntnisse zu Klima und Wandel in Engelberg. Danach folgte eine engagierte Diskussion zu verschiedenen Aspekten unter Einbezug des Publikums.
Lesen und hören Sie selbst, welche Meinungen vertreten wurden:
Alex Höchli, Engelberger Talammann, begrüsste das Projekt «Klima und Wandel im Gebirge» der Stiftung Lebensraum Gebirge als Schritt in die richtige Richtung für Engelberg. Es sei wichtig, dass man das Klimaproblem auf die regionale Ebene herunter breche.
Dr. Dominik, Stiftungsratspräsident der Stiftung Lebensraum Gebirge, erläuterte das Projekt. Schon lange vor Greta habe er die Idee gehabt, etwas gegen den Klimawandel auf lokaler Ebene zu unternehmen. Mit dieser Veranstaltung sei der Startschuss für das dreijährige Projekt gefallen.
Der Obwaldner Landammann Dr. Josef Hess beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren mit dem Klimawandel. Er sei kein Klimaapostel, aber die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Veränderung des Klimas die er präsentierte, müssten zu denken geben.
Der CEO der Engelberger Brunni-Bahnen, Thomas Küng, ist als Tourismusvertreter im Dilemma. Einerseits lebe Engelberg vom Tourismus und andererseits leide Engelberg unter den Folgen der Klimaveränderungen. Und er stellte die Frage in den Raum, wie viel Verzicht es brauche.
Der ehemalige Kantonsrat und Landwirt Werner Matter aus Engelberg brach eine Lanze für regionale Produkte. Damit würde auch die Identität gestärkt. Zudem sprach er sich für verbesserte Technologien bei Flugzeugen aus.
Die Engelberger Bergbäuerin und Kräuterfachkundige, Marta Scheuber, freute sich zwar über warme Sommer, die das Heuen in den Bergen erleichtere. Aber was bewirke die Hitze bei der Pflanzenwelt? Würden dereinst die Bauern in Engelberg Kokosnüsse verkaufen?
An der anschliessenden Podiumsdiskussion wurde über mögliche geologische Probleme, Permafrost in Engelberg, erneuerbare Energieproduktionen und Energieeffizienz, die Mobilität als einer der grössten Klimatreiber und die Entwicklung im Tourismus in Engelberg diskutiert. Das engagierte Publikum stellte zahlreiche positive und kritische Fragen.
Die Schlussvoten brachten die Klimaproblematik auf den Punkt: Die Szenarios müssten ernst genommen werden. Es gebe aber nicht nur Risiken, sondern auch Chancen für neue Lebensqualitäten in Engelberg. Es sei an der Zeit, dass wir alle anpacken!
Engagieren auch Sie sich beim Projekt «Klima und Wandel im Gebirge» und besuchen Sie eine der kommenden Veranstaltungen oder melden Sie sich zu den Workshops an.